Direkt zum Inhalt

Schiff von Uluburun: Tote Maus verrät letzten Hafen

Rund 3400 Jahre nach dem Untergang des berühmten "Schiffs von Uluburun" vor der Südwestküste der Türkei wissen Forscher nun, wo die Handelsbarke seinerzeit zum letzten Mal ihre Anker lichtete. Dabei half ihnen – eine Maus. Oder genauer: ein nur wenige Millimeter langer Unterkiefer, der bei Unterwassergrabungen in Uluburun geborgen worden war.

Der britische Zoologe Thomas Cucchi von der University of Durham untersuchte das komplexe Muster aus Höckern und Furchen auf den Backenzähnen des Tiers, das wie einen Fingerabdruck auf die entsprechende Mausart weist. Der Vergleich mit den Zähnen heute lebender Mäuse führte zu den engsten Verwandten der Uluburunmaus – nach Syrien.

Womöglich hatte das Schiff seine Ladung im damals bedeutenden Handelszentrum Ugarit geladen. Bei seinem Untergang waren die Laderäume mit über 15 Tonnen Handelswaren gefüllt, darunter: wertvolle Kupfer- und Zinnbarren aus Zypern und Anatolien, Keramik aus der Levante, Luxusgüter aus Ägypten und sogar Bernstein aus der Ostsee.

Wegen dieser "internationalen" Ladung sind Herkunft und Route des Schiffs umstritten. Die tote Maus stärkt die Theorie, dass das Schiff, von Ägypten kommend, nach einem letzten Stopp in Syrien westwärts segelte, um seine Ladung in den mykenischen Häfen Griechenlands zu löschen.

Robin Gerst

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.